Wir danken dem architektur-bildarchiv.com, thomasrobbin.de und Martin Colling für die Bereitstellung von einigen Bildern.
Die Stephanuskirche ist die jüngste Kirche der Gemeinde. 1968-1970 wurde sie erbaut und am 29. März 1970 eingeweiht. Wegen ihrer besonderen Architektur steht sie bereits unter Denkmalschutz. Sie ist nach Plänen des 1966 verstorbenen Architekten Peter Grund (Darmstadt) gebaut worden. Peter Grunds Werk umfasst nur wenige Kirchen, wobei die Nikolaikirche in Dortmund (1929 erste Stahlbetonkirche Deutschlands) am Anfang, die Stephanuskirche am Ende seiner Kirchbautätigkeit steht.
Die Grundform des Kirchbaus ist entwickelt aus dem Dreieck, "das als ein geometrisches Ursymbol von jeher als Zeichen, Grundriss und Baugestalt für das religiöse Empfinden von unerschöpflicher Wirkungskraft gewesen ist" (Paul Girkon in seinem Buch über Peter Grund). Zwei Dreiecke, ein spitzwinkliges als Grundfläche des Hauptbaus und ein stumpfwinkliges als Grundfläche der sog. Tageskapelle bilden den Grundriss. Gleichfalls ein Dreieck bilden Taufstein, Kanzel und Altar. Sogar die Schleierbretter über den sichtbaren Pfeifen der Orgel zeigen auf der Spitze stehende Dreiecke.
Die Glasbetonfensterwände, wieder als Dreiecke, gewinnen über dem Altarraum ihre größte Höhe. Sie wurden durch Inge Vahle (Darmstadt) gestaltet. So ist die Stephanuskirche, lange bevor die "Ev. Trinitatis Kirchengemeinde Buer" gegründet wurde, auf Grund dieser Symbolik zur Trinitatiskirche geworden.
"Die Aussage dieser farbigen Glaswände hat nichts gemein mit den herkömmlichen symbolischen Leitbildern bzw. mit Bildern textlichen Inhalts. Sie sind, dem mit Worten fassbaren Bereich entzogen, in erster Linie Hülle des gesamten Kirchenraumes, abschirmend und zugleich sich dem Licht öffnende Flächen, Transparenz und Abschließung.
Die Blickbewegung wird aus den tiefen, abschirmenden Blautönen in hellere und aktivere Schichten geleitet, ruht bei neutralen und Übergangsfarben aus, um dann hochgeleitet zu werden in den Bahnen der lichten Gelbtöne. Diese helleren Lichtträger bewirken ihrerseits wieder ein Abwärtsströmen, eine Mitteilung des Lichtes in den Raum hinab, eine Ausgießung des Elementes, das alles Leben bedingt." (Inge Vahle)
Erst 1991 wurde von Josef Baron (Unna-Hemmerde) die Altarwand gestaltet. Der lebensgroße Bronze-Corpus stellt den triumphierenden, auferstandenen Jesus dar. Bewusst vermeidet die Altarwand die Farben der Fenster. Wie dort weitet sich auch hier die helle Farbe zur größten Höhe hin.
Die 1975 von der Hamburger Orgelbauwerkstatt Rudolf von Beckerath erbaute rein mechanische Orgel besitzt 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie ist - außer im Gottesdienst - oft zu hören in Konzerten, die von hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern gespielt werden.
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